Natürliche Sonnenstrahlung und Wirkung auf die Körperoberfläche
Die UV-Strahlung ist im Lichtspektrum der energiereichste Anteil der Lichtstrahlung und umfasst die Wellenlängen von 100 — 400 nm. Aufgrund unterschiedlicher physikalischer und biologischer Eigenschaften wir sie nochmals unterteilt in:
- UV-A-Strahlung (Wellenlänge 400 — 315 nm)
- UV-B-Strahlung (Wellenlänge 315 — 280 nm)
- UV-C-Strahlung (Wellenlänge 280 — 100 nm)
UV‑C wird komplett von der Ozonschicht reflektiert, UV‑B durchdringt teilweise (10 % und mehr) die Ozonschicht und ist stärker je schwächer die Ozonschicht ausgebildet ist. UV‑A erreicht bei klarem Himmel ungehindert den Erdboden und wird lediglich (wie UV‑B auch) je nach Bewölkungsgrad gemindert.
Die Stärke der Strahlung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Das obere Bild zeigt die wichtigsten Faktoren. Der deutsche Wetterdienst fasst alle gesammelten Satellitendaten zusammen und veröffentlicht eine sogenannte modellierte Prognose des UV-index.
Auch unter der Seite des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kann man einen aktuellen Tagesverlauf für bestimmte Gebiete nachschauen.
Jeder kann durch eigenes Verhalten bei Tätigkeiten im Freien und besonders auch im Urlaub die gesundheitliche Gefährdung durch die UV-Strahlung beeinflussen. Eine Orientierungshilfe dafür bietet der UV-Index, den man für jedes Gebiet und täglich auf den oben aufgeführten Internetseiten vom DWD und BfS nachlesen kann.
Die optische Strahlung ist jahres- und tageszeitabhängig und hat ihre höchsten Werte im Sommer um die Mittagszeit.
Die Eindringtiefe der Strahlung hängt von der Wellenlänge ab. Je kürzer die Wellenlänge umso kürzer auch die Eindringtiefe, aber umso höher die Energie. Das bedeutet, dass sich die schädigende Wirkung überwiegend an den Oberflächen (Haut, Auge) abspielt.
Ein englischer Dermatologe hat sich die Mühe gemacht, die Haut der Menschen je nach Herkunft in sechs Hauttypen mit unterschiedlichen Resistenzen gegenüber UV-Strahlung zu unterteilen.
Nutzen und Schaden der natürlichen Sonnenstrahlung
positive Wirkung der UV-Strahlung
- Bildung von aktivem Vitamin D
- Beeinflussung des Biorhytmus durch Hormonbildung und Regelung Tag-Nacht-Rhythmus
- Einfluss auf die Psyche durch Bildung von Endorphinen (Glückshormone)
- Behandlung von Hauterkrankungen (Psoriasis, Neurodermitis etc.), z.B. Kuren am Toten Meer bei Schuppenflechte (Psoriasis) durch Kombination von Meersalz und UV-Licht.
negative Wirkung der UV-Strahlung
Haut akut:
- Sonnenbrand mit Verbrennungen bis 2. Grades
- Sonnenstich durch Hyperthermie
- Schwächung des Immunsystems (Lippenherpes, Hautkrebs)
- Lichtdermatosen (fototoxisch durch Medikamente oder Gräser, fotoallergisch)
Haut chronisch:
- Hautalterung
- aktinische Keratose
- Spinaliom (weißer Hautkrebs)
- Melanom (schwarzer Hautkrebs)
Auge:
- Horn- und Bindehautentzündungen
- Linsenschäden (Grauer Star)
- Retinopathie (Netzhautschäden, Maculadegeneration)
Gefährdungbeurteilung
2019 hat hat der Bund eine Änderung in der Arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung vorgenommen, die den Arbeitgeber verpflichtet, eine entsprechende Vorsorge anzubieten und entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen.
Mit einem vorgegebenen Formular kann man einen Gefährdungscheck durchführen und dabei Schattenregel und UV-Index (DWD oder BfS-Seiten) berücksichtigen
Schutzmaßnahmen
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, bei entsprechender Exposition eine Vorsorge und angemessene Schutzmaßnahmen durchzuführen
Die Expositionszeit ergibt sich aus dem Produkt von Lichtschutzfaktor und Eigenschutzzeit nach Hauttyp. Der Grad der Gefährdung ergibt sich aus dem UV-Index, der an beschriebenen Stellen abgerufen werden kann.